Grußwort der VVN/BdA Ingolstadt zur Demo gegen Rassismus und Faschismus

13. April 2016

16.04.2016: Demo gegen Rassismus und Faschismus

Liebe Veranstalter, liebe Teilnehmer,

wir – die Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes / Bund der Antifaschisten VVN / BdA freuen uns sehr, dass ihr zu diesem Tag die Initiative ergriffen habt.
Ernst Thälmann war einer der vielen, welche die Herrschaft des Faschismus nicht überlebten.
Er fehlte uns beim Aufbau eines neuen, friedlichen Deutschland.
Er fehlte uns beim Kampf um die Erfüllung des Potsdamer Abkommens mit seinen „4 D“:
Demonopolisierung, d.h. Enteignung der großen Konzerne, welche Hitler finanziert und dafür dick am Krieg verdient haben.
Demilitarisierung, d.h. keine Werbung fürs Töten und Sterben in den Schulen, keine Forschung für den Krieg.
Denazifizierung, d.h. Auflösung der Nazibanden und ihrer Unterstützerorganisationen wie z.B. den Verfassungschutzämtern
Demokratisierung, d.h. echte Macht für das Volk nicht nur in der Politik sondern auch in der Wirtschaft

Weit weg von diesen „4 D“ sind wir heute. Sehr weit weg. Deshalb wollen wir hier noch einen Zeitgenossen von Ernst Thälmann zu Wort kommen lassen:

Bertolt Brecht: Lob der Dialektik
Das Unrecht geht heute einher mit sicherem Schritt.
Die Unterdrücker richten sich ein auf zehntausend Jahre.
Die Gewalt versichert: So, wie es ist, bleibt es.
Keine Stimme ertönt außer der Stimme der Herrschenden
Und auf den Märkten sagt die Ausbeutung laut: Jetzt beginne ich erst.
Aber von den Unterdrückten sagen viele jetzt: Was wir wollen, geht niemals.
Wer noch lebt, sage nicht: niemals!
Das Sichere ist nicht sicher. So, wie es ist, bleibt es nicht.
Wenn die Herrschenden gesprochen haben
Werden die Beherrschten sprechen.
Wer wagt zu sagen: niemals?
An wem liegt es, wenn die Unterdrückung bleibt? An uns.
An wem liegt es, wenn sie zerbrochen wird? Ebenfalls an uns.
Wer niedergeschlagen wird, der erhebe sich! Wer verloren ist, kämpfe!
Wer seine Lage erkannt hat, wie soll der aufzuhalten sein?
Denn die Besiegten von heute sind die Sieger von morgen
Und aus Niemals wird: Heute noch!